Gebäudelandschaften stellen ein bisher weitgehend ungenutztes Potenzial in der Stadt dar. Die Menge der begrünbaren Flächen auf den Dächern und an den Fassaden von Gebäuden übersteigt die für Stadtgrün verfügbare Bodenfläche um ein Vielfaches. Fassaden- und Dachbegrünungen sind praktisch ohne zusätzlichen städtischen Bodenverbrauch realisierbar. Diese Art von Stadtgrün kann bestehende urbane Grünflächen in der Stadt ergänzen und zur Reduzierung des Wärmeinseleffekts, der Minderung von Temperaturextremen, zu Wasserrückhalt, Bindung und Filterung von Staub und Luftschadstoffen, Schallabsorption, gesteigerter Biodiversität und zu einer sozialen Wirkung beitragen. Auch die Gebäude können von begrünten Oberflächen profitieren. Kühlung, Verschattung, Strahlungs- und Witterungsschutz, Regenwasserrückhalt sowie ästhetische Aspekte sind Argumente für diese Art von Begrünung. Dabei geht es nicht nur um die begrünten Oberflächen selbst, sondern in einer übergeordneten Perspektive auch um die Möglichkeit Gebäude und Landschaft zusammenzudenken. So entstehen hybride Typologien wie Baubotanik und andere Arten von physischen, biologischen oder ästhetischen Verbindungen zwischen Mensch und Natur.